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Spendenmarathon zur Sanierung der Orgel in Gröba

| Kultur

Sie wird die „Königin der Instrumente“ genannt, weil ihre Klänge die Seele anrühren können wie ein ganzes Orchester und weil sie Meisterschaft von jenen verlangt, die sie spielen wollen. Eine Orgel gehört zum Inventar zumindest jeder größeren Kirche, auch des Gotteshauses in Riesa-Gröba.

Doch die Königin wird über die Jahrzehnte hinweg auch stark beansprucht – durch Staub und Materialverschleiß. Die 1907 gebaute Orgel braucht eine grundlegende Sanierung – und die kostet Geld. Deshalb fällt am Reformationstag, dem 31. Oktober 2023, der offizielle Startschuss für eine Spendenaktion zugunsten des Instrumentes.

Nach dem Festgottesdienst zum Reformationstag (10 Uhr) werden Pfarrer Dr. Jan Quenstedt und Kirchenmusikdirektor Sebastian Schwarze-Wunderlich über das Projekt informieren. In einer kleinen Matinee wird die Orgel in ihrem jetzigen Zustand noch einmal zu hören sein und, so hofft man in der Ev.-luth. Kirchgemeinde, auch im Advent noch leidlich funktionieren. Ab Januar wird „Königin“ jedoch schweigen. Dann beginnt die Firma „Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt“ aus Bad Liebenwerda mit der Restaurierung. „Unser Ziel ist es, dass sie im Advent 2024 umso schöner erklingt“, sagt Pfarrer Jan Quenstedt.

Gefertigt wurde das Instrument vor 116 Jahren durch die Dresdner Orgelbaufirma Julius Jahn & Sohn. Julius Jahn war der Sohn von Friedrich Nikolaus Jahn, dem die Orgel in der Klosterkirche zu verdanken ist. „Wir haben zwei Orgeln aus einer Familie in unserer Stadt, das ist schon etwas Besonderes“, so Jan Quenstedt. Die Gröbaer Orgel besitzt 1.270 Pfeifen, die kleinste misst gerade 11 cm, während die größte die mit ihren sechs Metern gar nicht komplett ins Kircheninnere passt. Die langen Holzpfeifen sind deshalb geknickt und verlaufen im Endstück waagerecht unter die Decke.

Da die Orgel oben offen ist, kommt ständig Staub in das komplizierte Innenleben. Die Experten in Bad Liebenwerda werden alle Pfeifen reinigen, verschlissene Teile erneuern und die 24 Register wieder komplett anspielbar machen. Dabei soll das Instrument wieder sein ursprüngliches Klangbild erhalten, das bei einer nur teilweise gelungenen Instandsetzung in den 1970er Jahren verändert wurde.

Rund 160.000 Euro werden für die Sanierung der Gröbaer Orgel veranschlagt. Ein Großteil der Summe wird durch Zuschüsse der Sächsischen Landeskirche sowie zwei Großspenden von FERALPI STAHL und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung aufgebracht. Die verbleibende Lücke von 45.000 Euro soll nun durch den Spendenmarathon geschlossen werden. „Es geht um die Wiederherstellung der Spielfähigkeit des Instruments“, so Jan Quenstedt, „aber auch um die Erhaltung eines bedeutenden Riesaer Kulturdenkmals.“ Dafür hofft man nun auf eine möglichst breite Unterstützung der Einwohner unserer Stadt.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann das über das Spendenportal der Kirchgemeinde.  Riesa tun:

IBAN DE91 3506 0190 1613 0000 18

BIC GENODED1DKD

Verwendungszweck: Sanierung Orgel Gröba