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In jedem Herbst weht an einem Freitagmorgen ein zarter Hauch des „großen“ Sports durch die Stadthalle „stern“ - eine Mischung aus Olympia-Eröffnung und „Ball des Sports“ – im viel kleineren Rahmen, aber mit fast den gleichen Emotionen. Wenn die neuen Riesaer Sportklassen an der 4. Grundschule, der Oberschule „Am Sportzentrum“ und dem Städtischen Gymnasium feierlich ernannt werden, zappeln vorn im Saal die „Betroffenen“ vor Aufregung, während Muttis, Vatis und Großeltern in den hinteren Sitzreihen der Stolz auf die sportlichen Sprösslinge ins Gesicht geschrieben steht.<o:p></o:p>

Insgesamt 57 Mädchen und Jungen erhielten in diesem Jahr die begehrten Urkunden und dazu ein Geschenk vom SC Riesa. Die Klasse 5s des Städtischen Gymnasiums ist mit 28 Kindern besetzt, an der Oberschule „Am Sportzentrum“ sind die neun Sportklassenschüler in eine andere Klasse eingegliedert. Aber auch sie erhalten, wie es das Projekt „Sport ist Klasse“ vorsieht, zusätzlichen Sportunterricht. Möglich wird das dank der Trainer mehrerer Riesaer Vereine und der Finanzierung über die Stadt Riesa und zahlreiche Sponsoren. Auch die Logistik des vom Sportclub organisierten „Shuttleverkehrs“ zwischen Schule, Hort und den Sportstätten ist neben dem Engagement des größten Vereins der Region nur durch die breite Phalanx der Unterstützer machbar, wobei zuallererst die Eltern „mitziehen“ müssen.<o:p></o:p>

Und während die Zehn- und Elfjährigen schon wissen, wie das mit den Sportklassen so funktioniert, sind die 20 Talente der Klasse 1s der 4. Grundschule erst ein paar Wochen stolze „Sportklassenkinder“ – und den Stolz sah man auf der Bühne jeder und jedem an, als Oberbürgermeister Marco Müller die Urkunden verteilte. Das Stadtoberhaupt betonte aber auch, dass es nicht nur um sportliche Leistungen, sondern vor allem um Fairness, Teamgeist und den Umgang mit Sieg und Niederlage geht. Und Sport ist nicht alles: „Mathe, Deutsch oder Physik sind mindestens genauso wichtig“, appellierte Marco Müller an die Lernbereitschaft aller. Trotzdem: „Träumen ist natürlich erlaubt!“ Wir dürfen also hoffen, dass in ein paar Jahren vielleicht doch ein Riesaer Sportklassenkind aktiv bei der Olympia-Eröffnung oder dem „Ball des Sports“ dabei ist.<o:p></o:p>