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Möglichkeiten für den Elberadweg ausloten

| Baugeschehen

In der Sitzung des Riesaer Stadtrates am 27. September hat Oberbürgermeister Marco Müller den Tagesordnungspunkt zur Entscheidung über den Ausbau des noch fehlenden Abschnittes des Elberadweges von der Tagesordnung genommen. Planung und Realisierung des Projektes sollen dennoch zügig vorangebracht werden. „Hintergrund meiner Entscheidung waren die aktuellen Rahmenbedingungen mit nach wie vor bestehender Inflation, ungewissen Verfügbarkeiten von Handwerkern und Baustoffen sowie den daraus resultierenden massiven Kostensteigerungen“, erklärte der Oberbürgermeister.

Im Förderprogramm LZP für die Innenstadt, zu dem unter anderem die Errichtung des Spielplatzes zwischen Hauptstraße und Elbe mit der Neugestaltung der angrenzenden Straße An der Gasanstalt, die Neumöblierung der Hauptstraße, das Innenstadtmanagement sowie der Radwegbau und der dafür geplante Abriss der Verladestationen am Muskatorgelände gehören, wurden der Stadt bislang insgesamt 4,65 Mio. € Fördermittel gewährt. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Mittel nicht für alle angemeldeten Maßnahmen ausreichen und den gewährten Fördermittelrahmen deutlich überschreiten. Zum aktuellen Zeitpunkt wird der Mehraufwand auf rund eine Million Euro beziffert. Priorität genießen hierbei die Realisierung des Spielplatzes und der Straße An der Gasanstalt sowie die Möblierung der Hauptstraße.

„Es ist deshalb zu befürchten, dass wir zusätzliche Gelder aus dem städtischen Haushalt aufbringen müssen, was angesichts der angespannten Situation extrem schwierig wird. In der Abwägung möchte ich den Stadträten deshalb vorschlagen, die Mittel der Stadt vorrangig für die Realisierung der neuen Feuerwache, der Sanierung der Grundschule Weida und die Sicherstellung unserer freiwilligen Leistungen wie Vereinsförderung, Freibad etc. einzusetzen“, sagte Marco Müller.

Für das Projekt Elberadweg soll es eine Kostenermittlung für die Varianten eines Rückbaus der Verladestationen oder deren Erhaltung geben. Die Abrisskosten dürften sich ebenfalls im Bereich von einer Million Euro bewegen, andererseits erfordert auch die Notsicherung einen großen finanziellen Aufwand. „Zu den Verladestationen sind wir derzeit mit der Denkmalpflege des Freistaates Sachsen in einem offenen und konstruktiven Austausch. Wir versuchen, Fördermittel für eine denkbare Notsicherung einzuwerben. Ich bin optimistisch, dass wir finanzielle Unterstützung erhalten“, so der Oberbürgermeister. „Der Radweg kann dann unterhalb der so genannten Stelzenbauten entlanggeführt werden, ohne dass eine Gefahr für Radfahrer und Spaziergänger besteht.“ Landeskonservator Alf Furkert bestätigt den engen Austausch mit der Stadt: „Wir wollen gemeinsam mit der Stadt Riesa Lösungen finden, die Baulichkeiten zu sichern und damit die Riesaer Identität als Industriestadt zu erhalten, ohne den Radwegbau zu verhindern!“

Oberbürgermeister Müller ist sich des Konfliktes bewusst: „Natürlich verstehe ich alle Stadträte und Riesaer, die sich einen zügigen Abriss der Stelzenbauten wünschen, da Nutzungskonzepte dafür sehr schwierig zu finden sind und ein dauerhaftes Risiko stetig auflaufender Kosten besteht. Aber in der Abwägung von Kostenrisiken, Realisierungszeiträumen und Prioritätensetzung scheint der nun vorgeschlagene Weg derzeit die wirtschaftlichste und beste Lösung zu sein.“