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Besuch im Tierpark: Junge Otter lernen schwimmen

| Leben in Riesa

Die Zwergotter-Familie im Tierpark Riesa ist gewachsen – vor sieben Wochen wurde der zweite Nachwuchs von Tao und Rina geboren. Inzwischen sind die drei Jungtiere auf ihren ersten Entdeckungstouren außerhalb des Nestes unterwegs.

„Dabei werden die Kleinen immer von den Eltern oder ihren älteren Geschwistern Bonnie und Clyde beaufsichtigt und bei vermeintlicher Gefahr in die Schlafkiste zurückgetragen“, so Tierparkleiterin Janina Kraemer „Bei Zwergottern ist der Familienzusammenhalt stark ausgeprägt, ältere Geschwister helfen aktiv bei der Aufzucht der Jüngeren, bis sie selbst geschlechtsreif werden und eine eigene Familie gründen.“

Seit zwei Jahren leben Zwergotter im Tierpark, wo die possierlichen, quirligen Marderartigen zu Besucherlieblingen avancierten. Im Juni 2022 kamen nach einer Tragzeit von etwa 60 Tagen die ersten Jungtiere zur Welt - mit geschlossenen Augen und silbergrauem Fell. Als Nesthocker verbringen sie ihre ersten Lebenswochen ausschließlich mit Trinken und Schlafen im gut gepolsterten Versteck. Nach etwa 35 Tagen öffnen sich die Augen, und das Fell färbt sich langsam dunkler. Die neuen Drillinge, ein Weibchen und zwei Männchen, haben auch schon den ersten Termin bei der Tierärztin hinter sich. Dabei wurde auch ein Chip zur Identifikation gesetzt. Alle Jungtiere sind offenbar kerngesund.

Auch wenn sich die Kleinen nun immer öfter auf Erkundungstour durchs Gehege begeben, fehlt ihnen noch eine wichtige Fähigkeit, die jeder Otter in Perfektion beherrscht: das Schwimmen und Tauchen, denn angeboren ist diese Fertigkeit nicht. Wer in den Ferien den Tierpark besucht, hat also gute Chancen, die Otterfamilie beim Schwimmunterricht für die Jüngsten zu beobachten.

In ihren (südost-)asiatischen Heimatländern nimmt der Bestand der Zwergotter durch den Verlust ihrer Lebensräume kontinuierlich ab, weshalb die Art auf der Roten Liste der internationalen Naturschutzorganisation IUCN als gefährdet eingestuft wird. Ähnlich wie die Zwergotter hatte auch der bei uns heimische Fischotter schwer mit dem Schwund naturnaher Flüsse und Bäche zu kämpfen und galt vielerorts als ausgestorben. Erfreulicherweise erholt sich der Bestand dank zahlreicher Renaturierungsmaßnahmen wieder. Janina Kraemer: „Unsere Zwergotter nehmen eine Botschafterfunktion für den lokal bedrohten Fischotter ein, den wir aus Platzgründen nicht in Riesa halten können. Wir hoffen, durch regelmäßige Nachzucht der ebenfalls bedrohten Art zum Erhalt einer gesunden Population in Menschenobhut beitragen zu können.“