Geothermie und Gefäßmedizin - Wissenschaft am Gymnasium
In der 10. Klasse des Gymnasiums stellt sich den Schülerinnen und Schülern allmählich die Frage, wohin der Bildungsweg nach dem Abitur in zwei Jahren hinführen könnte. Anregungen und Informationen erhielten die Zehntklässler des Städtischen Gymnasiums kürzlich zum „Tag der Naturwissenschaften“. Der Hintergrund: „Wir wollen die Schüler für die Oberstufe motivieren und ihnen zugleich eine Orientierung für die Berufs- oder Studienwahl geben“, erklärte Lehrer Philipp Pollmar, Fachleiter Naturwissenschaften am Gymnasium.
Die Jugendlichen konnten jeweils drei aus insgesamt 14 Vorträgen auswählen. Von absoluten Fachleuten gab es detaillierte Einblicke in verschiedene Branchen. Führende Ärzte des Elblandklinikums hielten Vorträge zu Diabetes, Krebstherapie, Gefäßmedizin oder zur Anatomie des Herzens sowie zu den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Professoren und Dozenten der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg und der Staatlichen Studienakademie Riesa referierten zu Geothermie, Energien der Zukunft, Stammzellforschung oder der Erforschung neuer Werkstoffe. „Hier können die Schüler die Vernetztheit der verschiedenen Fächer und den direkten Bezug zur Praxis erkennen“, so Philipp Pollmar.
Den praktischen Schwenk in die Wirtschaft vollzogen neben Riesenhügel-Braumeister Gunter Spies auch Steffen Krechlak von den Stadtwerken Riesa sowie Daniela Gerlach und Anja Schneiderhan, die bei Wacker Chemie in Nünchritz die chemischen Prozesse sowohl im Labor als auch in den technischen Anlagen erforschen und überwachen. 1.450 Mitarbeiter stellen beim größten Industriearbeitgeber der Region rund 200 verschiedene Produkte her, die Bestandteil unzähliger Alltagsprodukte von der Verpackung bis zur Kosmetik sind. Die Schüler stiegen mit beiden Dozentinnen sowohl in die chemischen Grundlagen als auch die technologischen Prozesse ein. „Auch in akademischen Berufen wird inzwischen aktiv nach gutem Nachwuchs gesucht“, fasste Philipp Pollmar zusammen. Der naturwissenschaftliche Tag bot jedenfalls eine Menge Inspiration.