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Erfolgreiche Kerzenaktion: 873 Kilogramm für das zweite Licht!

| Leben in Riesa

Die Skepsis hatte selbst notorisch optimistische Mitglieder des Stadtbahnvereins Riesa erfasst: Wie würden sich die neuen Bedingungen bei der Kerzenaktion rund um Weihnachten auf das Resultat auswirken? Immerhin waren die Reste diesmal in verschiedenen Behältern, getrennt nach weißen, roten und andersfarbigen Stumpen, abzugeben. Dazu sind auch Kerzen teurer geworden, was womöglich die Kauflust und damit auch die Restmenge reduzieren könnte. 

Die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet: Mit 873,4 Kilogramm wurde erneut ein hervorragendes Ergebnis vermerkt. „Das zeigt, wie positiv die Riesaer zu der Aktion stehen“, freute sich Vereinsvorsitzender Kurt Hähnichen bei der Wiegezeremonie am vorigen Freitag in der „Elbgalerie“. Es gehe ja nicht um Rekorde, sondern darum, mit wenig Aufwand ein positives Anliegen zu unterstützen. Wie sehr viele Riesaer die Aktion verinnerlicht haben, zeigt das Beispiel des Pärchens, das beim Aufenthalt in der Lutherstadt Wittenberg direkt in der berühmten Schlosskirche – genau dort, wo der Reformator einst seine Thesen anschlug - nach Kerzenresten fragte und mit 40 kg „Material“ wieder nach Riesa fahren konnte. 

Besonderen Grund zur Freude hatten die Abnehmer der vielen Kartons und Beutel: Die Werkstatt für Behinderte St. Michael im Kloster St. Marienstern Panschwitz-Kuckau verarbeitet die Reste zu neuen hochwertigen Kerzen. „Marie – das zweite Licht“ haben die Initiatoren aus Riesa und die Aktion genannt, zusammengesetzt aus Marienstern und Riesa. Der Verweis aufs „zweite Licht“ kennzeichne die Aktion als Beispiel für die Wiederverwendung von Dingen, erklärte Werkstattleiterin Karin Ziesch. „Den Leuten gefällt der Recyclinggedanke.“ Der hohe Qualitätsanspruch der Lausitzer erfordert die erwähnte vorherige Trennung, Teelichte und Kerzen mit Glitzeraufdruck sind nicht mehr gefragt. Nach dem Sortieren und dem Entfernen der Dochte wird das Paraffin eingeschmolzen und zu neuen Kerzen gegossen. „Jede ist ein Unikat“, so Karin Ziesch. Auch in der RIESA Information sind die dekorativen Stücke zu haben.