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Neue Nutzer in der Bibliothek: Es wird wieder mehr gelesen!

| Kultur

Ob es ein dauerhafter Trend ist, das kann noch niemand so genau einschätzen. In jedem Fall ist es eine schöne Bestätigung für die Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek und der Kinder- und Jugendbibliothek Riesa sowie des gesamten Teams im Haus am Poppitzer Platz: Die Zahl der „aktiven Entleiher“ ist im vorigen Jahr um 440 auf insgesamt 2.580 Personen gestiegen – ein Zuwachs um gleich 20 Prozent! „Dieser Umschwung ist erstmals seit vielen Jahren zu verzeichnen und natürlich sehr erfreulich“, so John Jaeschke, Geschäftsführer der FVG Riesa, die bekanntlich auch das Haus am Poppitzer Platz verantwortet. 

Erhöht hat sich jedoch nicht nur die Zahl der Nutzer, sondern auch die Menge der ausgeliehenen Medien – von 92.908 im Jahr 2022 auf exakt 98.753 im vorigen Jahr. Dabei ist die Beliebtheit der verschiedenen Medien relativ gleichmäßig gestiegen. So erfreuen sich Hörbücher, DVDs und Brettspiele großen Zuspruchs, aber das klassische Buch ist unverändert der „Platzhirsch“ in der Bibliothek – bei allen Generationen.

Teamleiterin Susan Bazylak hat zumindest eine wesentliche Ursache der erfreulichen Entwicklung ausgemacht: „Der Buchsommer ist so etwas wie ein Türöffner!“ Seit mittlerweile zwölf Jahren beteiligt sich die Riesaer Kinder- und Jugendbibliothek an der sachsenweiten Leseaktion für 10 bis 16-Jährige, die in den Sommerferien stattfindet. Dabei werden dank vieler Sponsoren jedes Mal neue, spannende Bücher angeschafft. Jedes Kind, das mitmacht, muss mindestens drei davon lesen und vor einer Jury dann auch etwas zum Inhalt erzählen, um das Teilnahmezertifikat zu erhalten. 

Die „Leseverrückten“ schaffen meist 20 oder mehr Bücher, aber der Sinn besteht weniger in Rekorden, sondern vor allem darin, den Jungs und Mädchen den Spaß am Lesen zu vermitteln. Offenbar mit Erfolg: Mit der Aktion „Lesemäuse“ wurde der Buchsommer vor einiger Zeit auch auf die Sieben- bis Neunjährigen erweitert, um ihnen den Einstieg in die Welt der Bücher zu ermöglichen – hier genügen für den Anfang zwei gelesene Bücher. Teilweise 50 Neuanmeldungen lassen sich direkt mit diesen Aktionen in Zusammenhang bringen. Die gut angenommene neue Software für die Ausleihe und Rückgabe bildet sicher ein weiteres Detail für die Benutzerfreundlichkeit der Einrichtung.

Allerdings beschränkt sich die Arbeit der Bibliothekarinnen bei weitem nicht nur auf diese Aktion. Insgesamt 147 Veranstaltungen stehen für das Vorjahr in der Bilanz – Lesungen, Vorträge, die Literaturwerkstatt und sogar Strick- und Häkeltreffs. Für ganz wichtig erachtet Susan Bazylak die regelmäßigen Bibliothekseinführungen für Kinder. „Sehr oft sind Schulklassen bei uns zu Gast, die dann Zeit zum Stöbern bekommen“, so die Teamleiterin. Auch hier finden immer wieder einige Kindern den Einstieg in die Faszination Literatur

Auf diesem Weg soll es auch 2024 weitergehen: Die Palette allein der nächsten Wochen reicht von der gerade stattgefundenen Lesung mit Bestsellerautor Lukas Rietzschel über die Schulstartmesse am 2. März bis zum Infonachmittag zum Umgang mit digitalen Medien (12. März). Später im Jahr zeigt der Kalender unter anderem eine Lesung mit Kati Naumann aus ihrem Erzgebirgsroman „Die Sehnsucht nach Licht“ und einen Knigge-Abend mit „Benimmratgeber“ Tilo Kühl-Schimmel. Ach ja, der 13. Sächsische Buchsommer beginnt wegen der frühen Ferientermine bereits am 11. Juni!