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Mehrere Jubiläen rund um die „Elbquelle“

| Leben in Riesa

Unsere Stadt Riesa und ihre Geschichte auch mal in den ganz großen Zusammenhang zu stellen, das bekommt Gunter Spies immer wieder hin. Der Braumeister des „Hammerbräu“ im Riesenhügel, vielen seit 20 Jahren als Stadtmaskottchen Riesaer Riese bekannt, widmete sich kürzlich neben seinem „Riesengeburtstag“ auch den beiden Jubiläen des 25-jährigen Bestehens sowohl des Hügels als auch der Eisenskulptur „Elbquelle“. Da deren Schöpfer Prof. Jörg Immendorff sich wiederum an die Motive von Caspar David Friedrich anlehnte, dessen 250. Geburtstag ebenfalls gerade begangen wurde, hatte Spies den Bogen gefunden. 

Vor etwa dreißig interessierten Gästen erläuterte er anhand der noch vorhandenen Skizzen von 1999 den Entstehungsweg der Eisenskulptur, die zunächst ein Riese und dann auch mal ein Affe mit Weltkugel werden sollte. Nach langen Diskussionen, auch mit dem damaligen Oberbürgermeister Wolfram Köhler, kamen diese Ideen aus statischen und künstlerischen Gründen letztlich nicht zustande. Schließlich orientierte sich Immendorff an Caspar David Friedrich, beispielsweise am berühmten „Hünengrab im Schnee“; das von nahezu identischen Eichen geprägt wird. „Alle Elemente unserer ,Elbquelle‘ kommen bei Friedrich vor: die Eiche, der Spaten, der Malstock, die Palette und so weiter“, verwies Spies auf die Inspirationen für das bis heute immer wieder heiß diskutierte Riesaer Wahrzeichen. 

In einer gigantischen Transportaktion waren damals 49 Einzelteile aus der Gießerei am Niederrhein nach Riesa verfrachtet worden. Dort erfolgte der Aufbau des 25 Meter hohen Kunstwerks, das eine Gesamtmasse von 234 Tonnen besitzt. Nur in einem Punkt wich Immendorff nach einigem „Künstlerstreit“ vom großen deutschen Romantiker ab. Weil die abgestorbene Eiche eher melancholische Stimmung verbreitet, platzierte er ein Blatt als Zeichen der Hoffnung ganz obendrauf. Man sieht es von unten nicht, sondern nur, wenn man den benachbarten Riesenhügel erklimmt. Aber es ist da, so wie die Hoffnung immer bleiben sollte. Die „Elbquelle“ wird auf lange Zeit stehenbleiben, und auch Gunter Spies sicher noch viele Jahre den beliebten Riesen geben.