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Farbe statt weißer Wand - Mauerkunst in Nickritz

| Leben in Riesa

Mächtige Eichen, sich weitende Äcker, dazu Rehe, Hasen und Vögel, aber auch ortstypische Elemente wie der Bahndamm und die charakteristische Brücke – und ganz am Horizont der Blick zur Stadt, die von der ländlichen Idylle ein gutes Stück entfernt ist: Kunst an der Mauer gibt es nicht nur in Berlin, sondern seit einigen Wochen auch im Riesaer Ortsteil Nickritz. 

Auf den hohen Stützmauern im Ostteil des langgestreckten Dorfes haben die Künstler Oliver Ullmann aus Gröditz und Tom Händler aus Döbeln Motive aus dem Ort und seiner Umgebung gestaltet. Die Stützwände waren im Zuge des grundhaften Ausbaus der ortsbildprägenden Auenwaldstraße in den Jahren 2019 und 2020 errichtet worden. 

Die langgestreckten weißen Flächen wirkten allerdings wenig ansehnlich. So nutzte der Nickritzer Ortschaftsrat die Fördermöglichkeit über das Regionalbudget im ländlichen Raum durch die Lokale Aktionsgruppe Lommatzscher Pflege, um eine Finanzierung der künstlerischen Gestaltung zu ermöglichen. Dieses Budget wird aus Steuermitteln auf Basis des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts mitfinanziert. Dank einer Fördersumme von 10.640 Euro wurde das Graffitikunstwerk an der Mauer möglich. die restlichen 2.660 Euro bestritt der Ortschaftsrat aus seinem Jahresbudget, das die Stadt Riesa den Ortsteilen zur Verfügung stellt.

Die Bürger der Ortschaft waren von Beginn an in die Gestaltung eingebunden. So gab es einen Aufruf an die Einwohner, sich an der Wahl der Motive zu beteiligen und mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Viele interessierte Nickritzer nahmen diese Gelegenheit wahr. Danach standen drei Entwürfe zur finalen Entscheidung. Von Mitte August bis in den September hinein setzten Oliver Ullmann und Tom Händler dann die mehrheitlich befürwortete Variante um – das Resultat erstreckt sich über mehrere Meter und verfehlt seine Wirkung auf die Umgebung nicht.